Was macht euch zu einer guten Hundeschule?

Seit 1. August 2014 gibt es eine „Erlaubnispflicht“ für Hundeschulen und Hundetrainer. 

Nach Änderung des Tierschutzgesetzes im Juli 2013 benötigen Personen, die gewerbsmäßig Hunde für Dritte ausbilden oder die Ausbildung der Hunde durch den Tierhalter anleiten, seit dem 1. August 2014 eine Erlaubnis der Kreisverwaltungsbehörde (§ 11 Abs. 1 Nr. 8 f).

Um die Erlaubnis zu erhalten, muß ein schriftlicher Antrag bei der zuständigen Behörde eingereicht werden. Darüber hinaus ist ein polizeiliches Führungszeugnis und ein Auszug aus dem Gewerberegister notwendig.

Die Behörde entscheidet über die Sachkunde des Antragstellers und lädt gegebenenfalls zur Prüfung der Sachkunde des Antragstellers ein.

Die Prüfung besteht aus drei Teilen:

1. Bestehen des D.O.Q.-Test Pro
(als Vorraussetzung zur Sachkundeprüfung)

2. Sachkundeprüfung theoretischer Teil

3. Sachkundeprüfung praktischer Teil

Weitere Kriterien, die es Ihnen ermöglichen, die Qualität einer Hundeschule einschätzen zu können:

1) Die Qualifikation der Mitarbeiter/Innen


„Verhaltenstherapie“ – dürfen nur Tierärzte/innen mit einer Zusatzbezeichnung für Verhaltenstherapie anbieten.
Voraussetzung hierfür ist ein Hochschulstudium an einer veterinärmedizinischen Fakultät mit dem Abschluss des Staatsexamens (Dauer 5 ½ Jahre) und zusätzlich eine dreijährige Weiterbildung, gemäß der Weiterbildungsordnung der Bundestierärztekammer auf dem Fachgebiet der Tierverhaltenstherapie

Dipl. Tierpsychologe/in, Dipl. Hundepsychologe/in bzw. Tierpsychologe/in, Hundepsychologe/in, Tiertherapeut/in – sind keine staatlich anerkannten Berufsbezeichnungen und können nicht an Hochschulen studiert werden.
Anfang August 2006 hat die Zentrale zur Bekämpfung unlauteren Wettbewerbs e.V., auf Veranlassung der Bundestierärztekammer, vor dem Landgericht Bochum Klage gegen einen selbst ernannten „Diplom-Tierpsychologen“ erhoben. Ist die Bezeichnung „Tierpsychologe“, für die es kein geregeltes Berufsbild gibt, bereits wenig aussagekräftig, so ist der Zusatz „Diplom“ jedoch irreführend und damit unzulässig (Deutsches Tierärzteblatt / 54. Jahrgang / September 2006)

Tier-Nanny, Superfrauchen und Hundeflüsterer sind von den Medien frei erfundene Berufsbezeichnungen.

2) Die Trainingsmethoden und Hilfsmittel

Die Trainingsmethoden sollten auf Positivverstärkung aufbauen. Dabei wird auf jeden einzelnen Hund individuell eingegangen und die Trainer haben genügend Erfahrung die rassespezifischen Eigenschaften Ihres Hundes beim Training zu berücksichtigen.
Wo es nötig ist, werden zur Unterstützung der Ausbildung moderne und hundegerechte Erziehungshilfsmittel (z.B. Halti, Clicker, Schleppleine) eingesetzt. Absolut tabu sind dagegen Erziehungshilfsmittel, die Angst oder Schmerzen verursachen (z.B. Würgehalsbänder, Stachelhalsbänder, Elektroreizgeräte, Brustgeschirre mit Zugwirkung unter den Achseln u.ä.)
Achten sie auf den Umgangston bei der Hundeausbildung. Gebrüllte Kommandos und Einschüchterung der Hunde sind weder notwendig noch angebracht. In einer guten Ausbildung ist der Umgang mit den Hunden freundlich. Es wird auf die Körpersprache (der Hunde, wie der Menschen) geachtet und eine klare Kommunikation zwischen Hund und Mensch, basierend auf Sicht- und Hörzeichen, wird geschaffen.
Eine externe Ausbildung, bei der Sie Ihren Hund der betreffenden Einrichtung zur Ausbildung überlassen, ist in einer guten Hundeschule tabu, da die Erziehung und Ausbildung Ihres Hundes sehr eng mit Ihrer persönlichen Beziehung zu Ihrem Hund verknüpft ist.
Für Hunde, die die ersten Grundlagen erst einmal ohne störende Außenreize in einer sicheren Umgebung erlernen müssen (z.B. Welpen oder sehr ängstliche Hunde) sollte eine gute Hundeschule über ein eigenes, sicher eingezäuntes, Übungsgelände verfügen.

3) Der Erstkontakt

In einer guten Hundeschule werden Sie beim ersten Kontakt ausführlich beraten, welche Art von Training für Ihren Hund geeignet ist und man hat ein offenes Ohr für all Ihre Fragen.

4) Das Kursangebot und die Kursgröße

Das Kursangebot sollte Trainingsmöglichkeiten für alle Rassen und alle Altersklassen umfassen.

Gerade in der Welpenspielstunde ist es sinnvoll, wenn Ihr Hund die Möglichkeit hat, Kontakt zu vielen verschiedenen Rassen zu bekommen. Die Gruppe sollte sich so zusammensetzen, dass jeder Hund einen (im Alter, Entwicklungszustand und Größe) passenden Spielpartner findet.
Die Bundestierärztekammer hat Empfehlungen für die Gestaltung von Welpenspielkreisen herausgegeben, die Ihnen als Orientierung dienen können, eine gute Welpenspielgruppe für Ihren Hund zu finden:www.bundestieraerztekammer.de

In der Junghunderziehung sollte ausschließlich in kleinen Gruppen (3 bis 4 Hunde) gearbeitet werden, um auf jeden einzelnen Hund intensiv eingehen zu können.
In den Aufbaukursen für fortgeschrittene Hunde ist bei einer Gruppengröße von ca. 8 Hunden ein anspruchsvoller Trainingsaufbau möglich.