Wieviel Schlaf braucht ein Hund?

Kurzum: mehr als man denkt.

Welpen,  Junghunde und alte Hunde sollten bis zu 22 Stunden Ruhezeit am Tag bekommen. Aber auch erwachsene Hunde sollten etwa 18 Stunden am Tag ruhen bzw. schlafen. Für uns Menschen, die wir mit 6 – 8 Stunden Schlaf in der Regel fit und ausgeruht sind ist das schwer vorstellbar. Ganz und gar langweilig ist für uns die Vorstellung, 20 Stunden am Tag zu ruhen. So tappen wir häufig in Falle zu glauben, daß unsere Hunde mehr Beschäftigung und Programm brauchen. Gerade wenn ein Hund zuhause Hyperaktiv erscheint und von selbst kaum zur Ruhe kommt, glauben wir, daß mehr Auslastung die Lösung sein muss.

Dabei ist es bei den Hunden eben ähnlich wie bei uns Menschen: dauerhaft zu wenig Schlaf macht nervös, wir werden überreizt und fahrig. Bei Hunden zeigt sich dieser Mangel meist in scheinbarer Hyperaktivität. Die Reizschwelle sinkt, die Hunde hüpfen schneller aus der Jacke und zeigen unter Umständen auch Anzeichen von unangemessenem und übertriebenem Verhalten. Ausgeprägte Bellfreudigkeit, Zerstörungswut aber auch übertriebene Körperpflege und Besitzerstalking können Hinweise auf einen Schlafmangel sein.

Besonders häufig passiert dies bei Welpen. Diese sind bei Ankunft meist ohnehin mit der Fülle der neuen Eindrücke schon überfordert, wenn wir dann auch noch zu viel unternehmen (Der Welpe soll ja möglichst viele Eindrücke sammeln) überfordern wir unsere Hunde ganz schnell. Hier kann man durchaus eine Parallele ziehen zu Babies und kleinen Kindern: sie sind nicht in der Lage, eigenverantwortlich für genug Schlaf zu sorgen, dies ist unsere Aufgabe.

Neben Hyperaktivität und übermässiger Reizbarkeit erhöht dauerhafter Schlafmangel auch das Risiko für Krankheiten, da der Körper permanentem Streß ausgesetzt ist. Wichtig ist es im ersten Schritt, optimale Bedingungen für einen entspannten Schlaf zu schaffen:

  • Fester Schlafplatz in einer ruhige Ecke ohne Durchgangsverkehr
  • Kein Spielzeug oder Futter in der Nähe
  • Privatsphäre des Hundes einhalten (Keiner geht an den Schlafplatz)
  • Feste Ruhezeiten etablieren (Hunde sind Gewohnheitstiere)
  • Deckentraining etablieren (Begrenzung hilft dabei, zur Ruhe zu kommen)

Es empfiehlt sich, einfach für ein paar Tage ein Schlafprotokoll zu führen, um die Schlafgewohnheiten des Hundes zu überprüfen. Sollte der Hund weniger als 16 Stunden schlafen, ist eine Umstellung der Gewohnheiten ratsam. Manche Hunde kommen leicht von selber zu Ruhe, aber die Mehrheit der Hunde braucht Unterstützung und Struktur, um in unserem hektischen Alltag genug Ruhe zu finden.